Rudraksha – Die Träne Shivas

25. Juli 2022 | 10:39 Uhr

Rudraksha Mala

Was ist eine Rudraksha?

Rudraksha bezeichnet man eine Steinfrucht des Elaeocarpus Ganitrus Baumes, deren getrocknete Kerne ​​von Hindus und Buddhisten als Gebetskette verwendet werden. Der immergrüne Baum Elaeocarpus Ganitrus wächst meist in höheren Lagen und kommt hauptsächlich auf den südostasiatischen Inseln Java, Sumatra, Borneo, Bali (Indonesien) und in Teilen Nepals und Indien vor. Rund 70 % des Rudraksha Baumbestand befindet sich in Indonesien, 25 % in Nepal und ca. 5 % in Indien. Von den ca. 300 Elaeocarpus-Arten sind 35 in Indien beheimatet. Der Baum trägt jährlich zwischen 1.000 und 2.000 Früchte. Diese Früchte sind als Amritphala (Nektarfrüchte) bekannt und werden in der Alltagssprache auch als Rudraksha-Frucht oder Blaubeere bezeichnet. 

Rudraksha Ursprung

Der Name Rudraksha bedeutet übersetzt „Tränen des Shiva“ und hat seinen Ursprung im Sanskrit. Er setzt sich aus den beiden Sanskrit-Wörtern „Rudra“ und „Aksha“ zusammen. Rudra ist ein alternativer Name für Lord Shiva, während Aksha so viel wie Träne bedeutet. Gemäß der indischen Mythologie entstand die Rudraksha aus einer Träne von Lord Shiva. Als Shiva nach mehreren Jahren der Meditation seine Augen wieder öffnete und das Leiden der Menschheit sah, entsprangen die Tränen des Mitgefühls in seinen Augen. Überall, wo diese auf die Erde fielen, gedieh ein Rudraksha-Baum. Seitdem gelten der Baum und seine Samen als heilig und werden von vielen spirituellen Persönlichkeiten in Nepal und Indien getragen. 

Herstellung

Man entfernt die Schale und reinigt die Kerne durch leichtes Bürsten nach dem Ernten bzw. Sammeln der Früchte. Im Anschluss werden Sie unter Sonnenlicht getrocknet. Um die Perlen vor Insekten, wie die weiße Ameise oder Würmer zu schützen, werden sie meist gefärbt oder mit Senföl eingerieben. 

Rudraksha Arten

Indonesische Rudraksha

Sind in der Größe sehr klein. Sie haben keine klaren Mukhis. Es gibt nur Markierungen von Linien ohne Rillen und tiefe Vertiefungen. Kein natürliches Loch und im Allgemeinen sind die Linien mit bloßem Auge sehr schwer sichtbar.

Indische Rudraksha

In Indien hergestellte Kerne sehen aus wie die nepalesischen, nur sind ihre Oberflächen glatter. Die meisten Perlen haben kein natürliches Loch und müssen gebohrt werden, damit diese Perlen als Mala getragen werden können.

Nepalesische Rudraksha

Nepalesische Rudraksha-Samen zeichnen sich durch klare Linien (Mukhi), eine runde bis ovale Form und natürliche Löcher aus. Die Größe der Samenhülle variiert von 0,6 bis über 15 mm. Nepalesische Rudrakshas sind im Allgemeinen größer und gelten in Bezug auf Wirkung und Qualität als besonders hochwertig. In unserem Online-Shop bieten wir eine vielfältige Auswahl an nepalesischen Rudraksha-Malas an.

Bhadraksha

Bhadraksha unterscheidet sich von der herkömmlichen Rudraksha. Sie sind leichter und weisen kein natürliches Loch auf. Exklusiv in Indien erhältlich, werden sie oft fälschlicherweise als Rudraksha verkauft. Bhadraksha, gemäß Forschungen des Rudra Centre in Indien, bietet jedoch keinen schützenden oder heilenden Nutzen. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass Bhadraksha nur einen Samen enthält, während Rudraksha so viele Samen wie Muktis aufweist.

Was sind Mukhis?

Auf den Rudraksha-Samen sind vertikale Linien erkennbar, die über ihre Oberfläche verlaufen. Diese Linien werden als Mukhi bezeichnet, ein Begriff aus dem Hinduismus, der übersetzt „Gesicht“ bedeutet. Dem Rudraksha werden je nach Anzahl der Gesichter bestimmte Wirkungen zugeschrieben, wobei üblicherweise 1 bis 21 Mukhis vorkommen. Samen mit 15 bis 21 Mukhis sind äußerst selten, während solche mit 4, 5 und 6 Mukhis am häufigsten anzutreffen sind. Die Preise variieren abhängig von der Anzahl der Mukhis, der Größe und der Verfügbarkeit.

Die Panchamukhi Rudraksha, mit fünf Gesichtern, fördert die Entwicklung innerer Freiheit und Reinheit. Aufgrund der Fülle an 5 Mukhi Rudrakshas werden diese hauptsächlich für die Herstellung von Malas verwendet. Eine Panchamukhi Rudraksha Mala kann von allen Personen ab 14 Jahren getragen werden.

Rudraksha Samen Mukhi

Wirkung der Rudraksha?

Rudraksha-Samen haben eine lange spirituelle und kulturelle Bedeutung in hinduistischen und buddhistischen Traditionen, insbesondere im Zusammenhang mit Meditation und Gebet. Hier sind einige der zugeschriebenen Wirkungen und Bedeutungen von Rudraksha-Samen:

Spirituelle Verbindung: Rudrakshas werden oft als Heiligtum und spiritueller Schutz betrachtet. Man geht davon aus, dass sie eine Verbindung zu Lord Shiva haben und dem Träger spirituelle Kraft verleihen.

Meditation und Konzentration: Gläubige tragen Rudraksha-Mala (Gebetskette) während der Meditation, um die Konzentration zu fördern und die spirituelle Entwicklung zu unterstützen. Die Samen sollen die Energie im Körper ausbalancieren und den Geist beruhigen.

Schutz: Rudraksha-Samen werden oft als Schutz gegen negative Energien und Einflüsse betrachtet. Man sagt, dass sie den Träger vor bösen Blicken und negativen Kräften schützen können.

Gesundheitliche Vorteile: In einigen Kulturen wird angenommen, dass Rudraksha-Samen auch gesundheitliche Vorteile haben können. Man sagt, dass sie den Blutdruck regulieren, Stress reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden fördern können.

Mukhis (Gesichter): Je nach Anzahl der Mukhis haben die Rudraksha eine energetische Wirkung und spirituelle Bedeutung. Jede Mukhi entfaltet eine unterschiedliche Wirkung, die durch geeignete Mantras verstärkt werden. Fünf-Mukhi-Perlen, auch als Panchmukhi bekannt, eignen sich für Menschen jeden Alters und Geschlechts. Sie fördern allgemeines Wohlbefinden und Gesundheit, wirken beruhigend und verleihen dem Nervensystem eine erhöhte Aufmerksamkeit.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirkungen von Rudraksha-Samen stark von persönlichen Überzeugungen und spirituellen Praktiken abhängen. Es gibt begrenzte wissenschaftliche Beweise für die behaupteten Wirkungen, und die Verwendung von Rudraksha-Samen sollte nicht als Ersatz für medizinische oder psychologische Behandlungen betrachtet werden.

Bedeutung der Farben

Rudrakshas sind in unterschiedlichen Farbvarianten erhältlich, nämlich weiß, gelb, rot und schwarz. Der Hauptkasten, auch „Varnas“ genannt, ordnet jeder dieser vier Farben zu: Brahmins, Kshatriyas, Vaishya und Shudras.

Weiße Rudraksha – Braman-Sorte: Dies ist die häufigste Farbe. Die weißen Rudraksha-Samen werden allgemein akzeptiert und sind weit verbreitet. Sie sind nützlich, um einen guten Charakter zu erlangen. 

Rote Rudraksha – Kshatriyas Sorte: Rote Rudraksha-Samen sind selten und gelten als besonders kraftvoll. Sie werden mit der Göttin Lakshmi in Verbindung gebracht und sollen Wohlstand und Reichtum bringen.

Gelbe Rudraksha – Vaishya Sorte: Eine gelbe Rudraksha soll zu einem ein angenehmes Leben und einen friedlichen Geist führen.

Schwarze Rudraksha: Schwarze Rudraksha-Samen sind ebenfalls selten und gelten als besonders heilig. Sie sind mit Lord Shiva in Verbindung gebracht und sollen spirituelles Bewusstsein fördern. Sie sollen für gute Gesundheit und erhöhen die Langlebigkeit sorgen.

Sind meine Rudraksha echt?

In den letzten Jahren soll eine Zunahme von Fälschungen auf dem Markt aufgetreten sein, was Fragen zur Echtheit und Wirksamkeit der Rudrakshas aufwirft.

Bäume in Nepal und Indien produzieren jedes Jahr tausende Rudrakshas. Es ist eigentlich nicht notwendig, sie zu fälschen, da es mehr als genug gibt. Warum also Fälschen?

Rudraksha Samenhüllen haben unterschiedliche Mukhis (Gesichter). Die Samenhüllen mit 4, 5 oder 6 Mukhi gibt es wie Sand am Meer, also macht es wenig Sinn die zu fälschen. Auch bei den Samenhüllen mit 7-10 Mukhi gibt es eine beträchtliche Anzahl, weshalb auch hier keine Motivation zur Fälschung besteht. Hingegen sind Samenhüllen mit 1-3 Mukhi oder 11-22 Mukhi äußerst selten, wobei die Seltenheit bei Mukhi 1, 20, 21 und 22 besonders ausgeprägt ist. Viele Leute handeln sie zu hohen Preisen, weshalb sie oft das Ziel von Fälschungen sind.

Ein gefälschter Rudraksha-Samen ist an Unregelmäßigkeiten in Linien und Furchen erkennbar. Keine Linie oder Furche gleicht der anderen. Mukhis weisen scharfe Kanten auf und sind nicht glatt. Zudem variiert die Farbe jedes einzelnen Samens leicht. In den Rillen und Furchen finden sich immer kleine Reste der getrockneten Frucht, die man mit einer Lupe gut erkennen kann. Selbst bei gründlich gereinigten Samen sind noch Fruchtrückstände vorhanden.

Fälscher schnitzen oft zusätzliche Linien in teure Rudraksha-Perlen, um eine höhere Mukhi-Zahl vorzutäuschen. Manchmal werden auch zwei Teile von Rudraksha-Perlen zusammengefügt, um mehr Mukhis vorzutäuschen. Diese Manipulationen sind jedoch leicht mit einer Lupe zu erkennen.

Behauptungen besagen oft, dass echte Rudrakshas im Wasser versinken. Diese Aussage ist jedoch nicht absolut richtig, da junge und frische Samen ebenfalls sinken können. Außerdem kann in gefälschten Samen eine Metallkugel eingearbeitet werden, um das Sinken zu ermöglichen. Wenn man eine Rudrakshamala ins Wasser legt, sinkt sie oft nicht sofort, da sich Luft im Faden und in den Löchern befindet. Erst nach längerem Liegen im Wasser beginnt sie langsam zu sinken.

In Indien gibt es auch nachgeahmte Rudraksha-Malas aus Plastik, die jedoch leicht als Fälschungen zu erkennen sind. Sie werden häufig mit Shiva Lingam oder Om-Symbolen verziert, wobei jede Perle der anderen gleicht.

Das eindeutigste Merkmal zur Identifizierung eines gefälschten Rudraksha-Samens sind Unregelmäßigkeiten in den Mukhis und Furchen sowie Pflanzenrückstände der Außenhülle. Eine Lupe ist dabei besonders hilfreich, um den Samen genau zu inspizieren.

Wir freuen uns auf Eurer konstruktives Feedback.